Abschiedsrituale sind in der Trauer und als Bestandteil der Trauerfeier von unschätzbarem Wert.
Rituale können heilsam sein, Trost spenden oder den Abschied ein bisschen leichter machen und bieten eine Möglichkeit die Trauerfeier noch persönlicher und einzigartiger zu gestalten.
Doch diese Rituale sind nur dann heilsam und trostspendend, wenn ihr euch und den Verstorbenen damit identifizieren könnt - und sie sind kein Muss.
Im Folgenden findet ihr ein paar mögliche Abschiedsrituale, die wir gerne in die Trauerfeier einbinden können:

Gedenkkerze
Eine Gedenkkerze, die eventuell auch mit Namen, Geburts- und Sterbedatum oder einem Spruch personalisiert wurde, kann während der Trauerfeier von mir, dem Bestatter oder einem Angehörigen entzündet werden.
Alternativ ist es auch möglich, einzelne kleine Kerzen der Trauergäste daran zu entzünden.
Ihr nehmt dann die Gedenkkerze im Anschluss an die Trauerfeier mit nach Hause und könnt sie, wann immer euch danach ist, anzünden.
So habt ihr eine bleibende Erinnerung.

Anstoßen
Hatte der Verstorbene ein Lieblingsgetränk, welches ihr immer mit ihm in Verbindung bringen werdet?
Ein mögliches, schönes Abschiedsritual wäre,
noch einmal gemeinsam auf euren Verstorbenen, mit diesem Getränk, anzustoßen und sein Leben und die vielen Erinnerungen noch einmal gemeinsam zu feiern.

Letzte Worte
Gerne können letzte Worte in Form eines Briefes, auf die letzte Reise mitgegeben werden.
Alternativ kann ich eure persönlichen Worte auch mit in meine Rede einbauen oder ihr könnt auch selber noch ein paar Worte sprechen, wenn ihr euch dazu in der Lage fühlt.
Mit allen Varianten habt ihr eine schöne Möglichkeit um noch einmal ganz persönlich mit Worten Abschied nehmen zu können.

Abschied mit Kindern
Für Kinder ist der Tod etwas Abstraktes,
was sie noch nicht vollumfänglich verstehen oder realisieren können und sie sehen diesen anders, als Erwachsene.
Dennoch ist es für Kinder oft schön und ein Weg Abschied zu nehmen, wenn sie die Trauerfeier ein wenig mitgestalten können.
Vielleicht könnt ihr zu Hause ein paar Kerzen oder Steine bemalen, die wir dann gemeinsam neben die Urne oder den Sarg platzieren können. So haben sie die Chance, auch noch etwas "Tun" zu können.
Sicherlich ist es individuell und vom Alter des Kindes abhängig aber es gibt verschiedene, vielfältige Möglichkeiten, sie in die Trauerfeier mit einzubinden.

Kleine Gesten
Ein besonders persönliches Ritual für den Tag des Abschiednehmens, sind kleine (physische) Gesten der Erinnerung an den Tag und euren Verstorbenen.
Hier ein paar Beispiele:
Blumensamen: Hatte der Verstorbene eine Leidenschaft für (bestimmte) Blumen, können am Tag der Trauerfeier kleine Samenpäckchen verteilt werden, die ihr zu Hause oder an einem anderen Lieblingsort pflanzen könnt.
Bonbons/Süßigkeiten: Hatte der Verstorbene eine Lieblingssüßigkeit oder immer eine bestimmte Sorte Bonbons bei sich, so kann man diese am Tag der Trauerfeier an die Angehörigen verteilen.
Teelichter: Hat der Verstorben gerne Kerzen angezündet, um zu beten, zu gedenken oder einfach als persönliches Alltagsritual, können kleine Teelichter am Tag der Trauerfeier verteilt werden. Diese können dann mit nach Hause genommen und, wann immer euch danach ist, entzündet werden.

Luftballons
Luftballons steigen zu lassen ist ein schönes Abschiedsritual mit symbolischer Bedeutung:
Einen letzten Gruß in den Himmel schicken und gleichzeitig "loszulassen".
Wer möchte, kann auch eine Notiz oder einen Brief mit persönlichen Worten an den Luftballon hängen.
Und wem die Umwelt am Herzen liegt, kann auf biologisch abbaubare Luftballons zurückgreifen.